Was sind Trüffel genau?
Der Trüffel ist ein unterirdisch (hypogäisch) wachsender Pilz, welcher
von grosser Bedeutung für unser einheimisches Ökosystem ist.
Systematisch zählt dieser Pilz zur Gattung Tuber, deren Vertreter
Ectomykorrhizapilze (EMC) sind, welche zur Familie der filamentösen
haploiden Ascomyceten (Schlauchpilze) gehören. EMC, wie die Tuber
Spezien (spp.), gehen eine Symbiose mit Pflanzen ein, welche das
Wachstum und die Ausdehnung des Myzels im Boden begünstigt. Dadurch ist
es dem Pilz möglich, seinen Lebenszyklus mit der Produktion von
hypogäischen Ascokapen (Unterirdischen Fruchtkörpern), besser
bekannt als Trüffel, zu komplettieren.
Weltweit gibt es eine Vielzahl von Spezies der Gattung Tuber, jedoch
sind nur wenige von gastronomischer und ökonomischer Relevanz. Zu den
wertvollsten Trüffeln gehören Tuber
magnatum (Bianco d’ Alba), welcher
hauptsächlich in der Piemontregion gefunden wird, und Tuber
melanosporum (Périgord oder Schwarzer Trüffel), welcher
vorwiegend in
den mediterranen Regionen Europas zu finden ist. Der Périgord Trüffel,
sowie Tuber aestivum syn. Tuber
uncinatum, Tuber brumale
und Tuber
borchii, erlangten in den letzten Jahren steigendes Interesse.
Wie produziert man Trüffel?
Für den Trüffelanbau werden die Wurzeln der Baumsetzlinge mittels eines
speziellen Verfahrens mit Trüffelsporen inokuliert und nach einer
gewisser Zeit in geeignetem Boden angepflanzt. Bis jedoch die
Fruchtkörper des Pilzes, die eigentlichen Trüffel, geerntet werden
können, bedarf es einiges an Geduld.
Je nach Sorte dauert es sechs bis zehn Jahre bis eine Plantage in die Ertragsphase kommt.
Der Schlüsselprozess des Trüffelanbaus ist die optimalen Einstellung
der Ectomykorrhiza, einer symbiotischen Beziehung zwischen
Pflanzenwurzeln und Pilz. In dieser Symbiose wächst das Pilzmyzel um
die Wurzeln herum. Der Pilz liefert der Pflanze Nährstoffe (z.B.
Stickstoff & Phosphor) und Wasser, welche ihr ein verbessertes
Wachstum ermöglichen und erhält als Gegenleistung Zucker in Form von
Kohlenhydraten.
Zur optimalen Entwicklung dieser Symbiose müssen die Bedingungen exakt
stimmen. Ideale Voraussetzungen sind nährstoffarme, steinhaltige und
kalkreiche Böden.